Donnerstag, 31. Januar 2019

BaFin prangert laxe Kreditvergabe

Der Präsident der BaFin hat sich in einem Interview besorgt über die zum Teil „laxe Kreditvergabe“ deutscher Kreditinstitute geäußert.

Björn Reher, Diplom-Wirtschaftsjurist (FH), Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Partner, Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

I. Einleitung

In einem Interview mit dem Handelsblatt, das am 30.09.2018 veröffentlich wurde, hat sich der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, besorgt über die zum Teil „laxe Kreditvergabe“ deutscher Kreditinstitute geäußert.

Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen aus der Prüfungspraxis ist zum einen die Frage, auf welche Hinweise sich die vorstehend dargestellten Sorgen Hufelds beziehen könnten, und zum anderen welche konkreten Kreditvergabebedingungen dabei im Fokus stehen.

In dem Interview führt der BaFin-Präsident aus, dass anekdotische Hinweise vorliegen, die befürchten lassen, dass einige Kreditinstitute die Kreditbedingungen aufweichen. Als „anekdotisch“ bezeichnet man Sammlungen von Einzelbeobachtungen ohne methodische Kontrolle und statistische Gewichtung. Das heißt, der BaFin liegen für einzelne Institute Erkenntnisse vor, die auf eine laxe Kreditvergabe schließen lassen könnten. Die Quellen dieser Hinweise können vielfältigen Ursprungs sein. Die Hauptquellen dürften jedoch die Prüfungsberichte der Abschlussprüfer oder der Sonderprüfer nach § 44 KWG bilden. Derzeit ist die BaFin um eine Fundierung der Datenbasis bestrebt.

Fakt ist, dass sich im Kreditgeschäft Ausfälle nicht komplett vermeiden lassen. Bei einem Kreditausfall liegt es jedoch im originären Interesse des Instituts eine entsprechende Ursachenanalyse vorzunehmen. Stellt sich die Kreditentscheidung auch aus Sicht des Instituts als „laxe Kreditvergabe“ dar, ist zwischen personellen und organisatorischen Fehlerquellen zu unterscheiden. Beide gilt es abzustellen und Maßnahmen für die künftige Vermeidung zu treffen. [...]
Beitragsnummer: 1199

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