Der steigende Wettbewerbs- und Kostendruck, die zunehmende Digitalisierung, fehlende Provisionserträge und Margenverfall im anhaltenden Niedrigzinsumfeld sowie wachsende Regulierungsvorgaben mit kürzeren Umsetzungsfristen stellen die Gesamtbanksteuerung als strategischen Sparringspartner für Vorstand und Aufsichtsorgan vor große Herausforderungen.
In Gesprächen mit Bankcontrollern aus Regionalbanken hören wir immer wieder, dass sie sich aus Zeitgründen nicht im gewünschten Maße mit strategischen und innovativen Aufgaben auseinandersetzen können. Insbesondere die Umsetzung regulatorischer Neuregelungen und Weiterentwicklung von Risikomessmethoden binden wertvolle Kapazitäten und fordern einen hohen Pflegeaufwand.
Daneben sind in den Banken neue IKS-Prozesse (Kontrollschleifen) sowie Steuerungs- und Risikokennzahlen eingeführt worden, die einer regelmäßigen Einschätzung und Überwachung der Datenqualität/-verfügbarkeit/-konsistenz standhalten müssen. Daher wird es kaum überraschen, dass vor allem das betriebliche Meldewesen in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat.
Sowohl die bestehenden – oftmals inkonsistenten – als auch die neu zu entwickelnden (normativen und ökonomischen Risikotragfähigkeits-)Steuerungsansätze führen zu weiteren Engpässen. Darüber hinaus fehlt bislang in vielen Häusern eine konsequente Verknüpfung der Ertrags- mit der Gesamtbanksteuerung, so dass wenig Raum zur wichtigen Weiterentwicklung des Geschäftsmodells bleibt.
So wundert es nicht, dass die Aufsicht im SREP-Rahmenwerk die Analyse von Geschäftsmodellen an den Anfang gestellt hat, denn welche Institute arbeiten unter Beachtung ihrer internen Strukturen und der o.g. Marktbedingungen noch rentabel – kennen die Häuser alle Ertragsquellen und Kostentreiber innerhalb ihrer Organisation? Inwieweit erfasst, kategorisiert und bewertet die Risikoinventur alle wesentlichen Risiken als Voraussetzung für die Bestimmung der Risikodeckungsmasse zur Kompensierung von finanziellen Verlusten?
Neben den methodischen Fragestellungen sind organisatorische Aspekte zu beachten, denn eindeutig geregelte Verantwortlichkeiten in Arbeitsanweisungen und im Risikohandbuch, effiziente Steuerungs- und Kontrollprozesse sowie ein aussagefähiges Reporting (Interne Governance) sind entscheidend für eine nachhaltig erfolgreiche Gesamtbanksteuerung.
Topaktuelle Veranstaltungen, bedarfsgerechte Inhouse-Seminare und Consulting-Dienstleistungen mit ausgewählten Experten aus der Bankpraxis unterstützen Sie gerne bei der Ausgestaltung ihrer Gesamtbanksteuerung.
In diesem Sinne herzliche Grüße!
Frank Sator
Geschäftsführer & Bereichsleiter Controlling
Finanz Colloquium Heidelberg GmbH