Montag, 23. Januar 2023

Rezension: Aktuelles Immobilienrecht 2022

in der Gestaltungspraxis

Sebastian Herrler/Christian Hertel/Prof. Dr. Christian Kesseler (Hrsg.): Aktuelles Immobilienrecht 2022. in der Gestaltungspraxis. C.H. Beck, München, 2022. 366 S., 59 €.


Bei dem Buch handelt es sich um die überarbeitete und erweiterte Buchfassung eines Vortragsskripts des Deutschen Anwaltsinstituts. Diese populären Skripte erscheinen seit 2019 nunmehr im Beck Verlag in gedruckter Form. Das Buch enthält neben den Beiträgen der Herausgeber auch diejenigen von sieben Gastreferenten, u. a. von dem überraschend verstorbenen Prof. Dr. Jan Eickelberg. Behandelt werden in sieben Teilen die aktuelle BGH-Rechtsprechung zum Immobilienrecht, die Auswirkungen der Umsetzung der Warenkaufrichtlinie und der Richtlinie über digitale Inhalte auf Grundstückskaufverträge sowie Probleme von Grundstückskauf-, Bauträger- und Überlassungsverträgen. Allgemeine Probleme aus den Wohnungseigentums- und Erbbaurecht, dem Nachbar- und Dienstbarkeitsrecht sowie dem Grundbuchrecht, dem Steuer- und öffentlichen Recht, AGB-Recht und dem Beurkundungsverfahren komplettieren die Gesamtübersicht über meist neue Gerichtsentscheidungen.

Für den Bankpraktiker dürfte vor allem die informative Darstellung von Herrler zu den Änderungen im Grundstückskauf durch die BGB-Refom 2022 von Interesse sein. Aber auch die Lektüre des Abschnitts von Kesseler über die bei der Finanzierung eines Teilflächenkaufvertrages auftretenden Probleme unter Einbeziehung der verschiedenen regionalen Modelle liefert in komprimierter Form die erforderlichen Kenntnisse. Auf Risiken, die sich aus der Aufspaltung von an sich beurkundungspflichtigen Verträgen ergeben, weist Hertel hin.

Für den gestaltenden Juristen sind insbesondere die über 20 Formulierungsbeispiele sowie die Prüfungsschemata, z. B. S. 296 zur sog. Spekulationsteuer gem. § 23 EStG, von Bedeutung. Der im Immobilienrecht tätige Jurist erhält einen Gesamtüberblick über die aktuellen Entwicklungen. Für denjenigen Juristen, der sich ohnehin ständig über Fachzeitschriften informiert, bietet das Buch eine Zusammenfassung und in großen Teilen spannend zu lesende Wiederholungsmöglichkeit. Insbesondere an der Verwendung transmortaler Vollmachten auch bei der Eintragung von Grundschulden zeigt sich, dass neue Entwicklungen auch mit Risiken verbunden sind (S. 270). Auf diese wird in dem Buch durchgehend hingewiesen. Dies allein rechtfertigt neben der ausführlichen Information bereits die Anschaffung.

 

Herbert Grziwotz, Notar a. D., Regen


Beitragsnummer: 21959

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