Dienstag, 24. Oktober 2023

Banken, Regulierung und Rock 'n' Roll:

Die Hamburger Bankenaufsicht-Tage begeistern erneut über 100 Teilnehmer! Aufsichtsrecht, Regulatorik, „Panik City“ & Alte Liebe

Christina Schöning, Fachbereichsleiterin Bankrecht & FCH International, Syndikusrechtsanwältin, FCH AG

 

Zum 16. Mal konnten wir über 100 Teilnehmer zu unseren Hamburger Bankenaufsicht-Tagen 2023 im schönen Empire Riverside Hotel mit Blick auf die Elbe begrüßen. Eineinhalb Tage voller spannender und aktueller Themenvielfalt mit erstklassigen Referenten liegen hinter uns.

Die Fachtagung hat sich inzwischen für viele Teilnehmer und Referenten als eine DER Netzwerk-Veranstaltungen in der Kreditwirtschaft etabliert. Ein großes HALLO für zahlreiche Vorstandsmitglieder sowie eine Vielzahl interessierter Führungskräfte, die wiederholt gerne nach Hamburg kommen. Auch Neuzugänge wurden von den Stammgästen und Referenten in den „Hamburger Club des Aufsichtsrechts“ aufgenommen.

Während der diesjährigen Premium-Tagung gab es zahlreiche topaktuelle aufsichtsrechtliche und für die Bankpraxis sehr relevante Umsetzungsthemen, mit denen sich die Banken aktuell sowie in naher Zukunft auseinandersetzen müssen. Eröffnet und moderiert wurde die von Frank Sator konzipierte Veranstaltung von Marcus Michel, Vorstand der FCH-Gruppe.


Am ersten Tag startete Bernd Rummel, Senior Policy Experte, Department Regulation der European Banking Authority (EBA) mit einem spannenden Vortrag über aktuelle aufsichtsrechtliche Vorgaben für Kreditinstitute in Bezug auf Diversität der Leitungsorgane und Gender Pay Gap. Dabei zeigte er zahlreiche Möglichkeiten zur Implementierung von Strategien und weitere Herausforderungen auf. Zum Abschluss betonte er mit einem Augenzwinkern, dass diese u. a. wichtige Handlungsfelder der EBA für 2024 sind.

Danach berichtete unser ausgewiesener Experte Prof. Dr. Svend Reuse, Marktfolge- und Risikovorstand der Kreissparkasse Düsseldorf, über Zinsänderungsrisiken im Spannungsfeld von Zinsanstieg und neuen aufsichtlichen Vorgaben. Hierbei ging er u. a. auf den künftigen „Kampf um Einlagen“ der Institute und auf die Auswirkungen des neuen IRRBB-Meldewesens auf die Banksteuerung ein. Die Teilnehmer der Tagung erhielten einen stringenten Überblick über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen 2024 und Folgejahre. Abschließend zeigte er die damit einhergehenden Chancen der Zinsänderungspolitik für die Kreditinstitute auf.

Der vorzügliche Lunch fand in der Skyline Bar 20up statt, in 90 Metern Höhe und mit Hamburgs bestem Blick auf den Hafen und die Elbphilharmonie, die pünktlich für uns in der Sonne glitzerte. Die sieben Meter hohen Panoramafenster ermöglichten allen einen einzigartigen Rundumblick, der jedes Mal aufs Neue jeden zum Staunen bringt.

Im Anschluss traten Jens Obermöller, Referatsleiter IT-Aufsicht, Zahlungsverkehr und Cybersicherheit der BaFin, und Mike Bona-Stecki, Leiter Informationssicherheits- und Business Continuity Management der DekaBank, mit ihrem Vortrag über DORA – Umfangreiche neue Anforderungen an Kreditinstitute und IT-Dienstleister durch den Digital Operational Resilience Act auf das Podium. Die Referenten vermittelten einen transparenten Blick auf die neuen Anforderungen an eine konsistente Governance-Struktur für BCM, ISM/IRM & Krisenmanagement mit darauf abgestimmten Prozessen, Backtesting und Reporting. Klare Empfehlung: Jetzt schon darauf vorbereiten!

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages stellte Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutsche Bundesbank sowie u. a. Mitglied des Ausschusses für Zahlungsverkehr und Marktinfrastrukturen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die Vision eines europäischen Zahlungsverkehrsmarktes mit dem Digitalen Euro als Lösungsansatz und echte Chance zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsposition überzeugend vor.


Nach den intensiven Fachvorträgen sorgte die anschließende Abendveranstaltung für eine willkommene Abwechslung. Diese stand diesmal ganz im Zeichen von Udo Lindenberg. Der Musiker, dessen Wahlheimat seit 1968 überwiegend Hamburg ist, hatte einige Fans unter den Teilnehmern. So waren schon im Vorfeld die Erwartungen groß und es gab einige Spekulationen darüber, was genau uns erwarten würde. Treffpunkt war die Kultkneipe „Alte Liebe“ im bekannten Clubhaus St. Pauli, in der Lindenberg häufig zu Gast war und die er noch heute hin und wieder besucht. Nach einer kurzen Begrüßung in der exklusiv angemieteten Location und der Eröffnung des Buffets ging es für die erste Gruppe in die „Panik City“. Die interaktive Ausstellung über das Leben von Udo Lindenberg hatte an diesem Abend exklusiv für das FCH geöffnet. Neben sehr persönlichen Informationen über das Leben und Schaffen des Künstlers, gab es auf der Führung mehrere Stationen, an denen die Gäste selbst kreativ werden konnte. Im Nachbau des berühmten Boogie Park Tonstudio wurde gemeinsam der Refrain des Udo-Hits „Mein Ding“ eingesungen und in der „Likörelle“ konnten alle ihr Talent als Maler unter Beweis stellen. Zum krönenden Abschluss konnten die Teilnehmer mittels 3D-Brille neben Udo vor tausenden Fans auf der Bühne der SAP-Arena stehen. Im Anschluss an die Führung ging es wieder in die „Alte Liebe“, wo der Rest des Abends in kieztypischer Atmosphäre und bei leckerem Essen dem Netzwerken gewidmet wurde.


Zu Beginn des zweiten Tages startete Nico Bürger, Leiter bankgeschäftliche Prüfung der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung in Hamburg mit „Baustellen“ bei Neuausrichtung der Risikotragfähigkeit: Erste Erfahrungen aus 44er Prüfungen. So berichtete er u. a. über die Pflicht zur Umstellung auf normative und ökonomische Risikotragfähigkeit (RTF) seit 2023, deren Auswirkungen auf die Risikoinventur und Wesentlichkeitsbeurteilung, die Unterschiede der normativen Perspektive zur bisherigen Kapitalplanung, drohende Stolperfallen im Rahmen der Risikomessung sowie über die Inanspruchnahme möglicher Ermessensspielräume in den neuen MaRisk.

Nach einer kurzen Kaffeepause führten Dominik Leichinger, Prüfungsleiter Bankgeschäftliche Prüfung der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung für Nordrhein-Westfalen, sowie Michael Endmann, Bereichsdirektor Gesamtbanksteuerung der Stadtsparkasse München, ein Streitgespräch über Wunsch und Wirklichkeit des aufsichtlichen Begehrens: Berücksichtigung von ESG-Risiken nach MaRisk. Hierbei wurden u. a. folgende Fragestellungen erörtert: Wird die Kreditwirtschaft als Motor der Transformation missbraucht? Sind das Reputations- und Geschäftsmodellrisiko durch ESG-Faktoren besonders betroffene Risikoarten? Inwieweit können ESG-Risikofaktoren in die Gesamtbanksteuerung integriert werden? Abschließend gaben die Referenten folgenden Praxistipp mit auf den Weg: „Achten Sie im Rahmen der Risikoinventur darauf, die Risikotreiber u. a. im Zusammenhang mit ESG-Risiken festzulegen, um den Impact auf das Risikoprofil der jeweiligen Bank zu analysieren.“

Im Abschlussvortrag referierte Dr. Daniel Baumgarten aus der Sparkasse KölnBonn über die neuen Herausforderungen in der Sanierungs- und Abwicklungsplanung von (LSI-)Instituten aufgrund der europäischen Vorgaben zur Darstellung der Gesamtsanierungskapazität. Hierbei ging er u. a. auf die Änderungen der Sanierungsplanmindestanforderungsverordnung (MaSanV) und des Merkblattes zur Sanierungsplanung ein, insbesondere auf Herausforderungen und Entlastungen für LSI-Institute, die neuen Sanierungsindikatoren, geänderten Vorgaben für Eskalationsprozesse und Kalibrierung der Indikatorschwellenwerte. Daneben zeigte er vereinfachte Anforderungen an Sanierungspläne und deren Voraussetzungen sowie die Möglichkeit des Verzichts auf Aufnahme qualitativer Indikatoren (z. B. Rating) bei entsprechender Begründung auf.


Die Vielzahl positiver Rückmeldungen seitens der Teilnehmer und Referenten zeigen, dass die 16. Hamburger Bankenaufsicht-Tage mit ihren wertvollen Praxistipps aus der Aufsicht und Bankpraxis sowie der Möglichkeit, das eigene Netzwerk zu erweitern, wieder ein voller Erfolg gewesen ist.

Erfreulicherweise haben sich bereits die ersten Teilnehmer für nächstes Jahr angemeldet. Sichern auch Sie sich Ihren Platz für die 17. Hamburger Bankenaufsicht-Tage vom 4. bis 5. November 2024 im ehemaligen Hauptzollamt Hamburg, ein imposantes Backsteingebäude direkt am Zollkanal in der Speicherstadt gelegen. Für unser abendliches Networking haben wir Ihnen schon eine Kitchen-Party in Hensslers Küche gesichert. Zur Anmeldemöglichkeit geht es hier

Werden auch Sie Teil einer energiegeladenen Gruppe von Führungskräften und überzeugen sich selbst von dieser ganz besonderen Eigendynamik, bei der die Menschen gute Gespräche miteinander führen. Bis zum nächsten Jahr sagen wir erst mal Tschüss, das heißt in Hamburg Auf Wiedersehen!


Ein besonderer Dank gilt auch den Ausstellern und Sponsoren parcIT GmbH und M. Lindstedt Unternehmensberatung.


Sie wollen 2024 ebenso als Sponsor bzw. Aussteller dabei sein? Bitte trauen Sie sich, uns anzusprechen: heidi.bois@FCH-Gruppe.de. Sichern Sie sich jetzt den Frühbucher-Rabatt!


Beitragsnummer: 22333

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