Sonntag, 3. Februar 2019

Kreditprozesse SMART

Ein lohnenswerter Optimierungshebel für Ihr operatives Bankergebnis

Florian Hemm, Leiter Firmenkunden, Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG

Die kürzlich von Bain & Company veröffentliche Studie „Corporate Banking: Das Ende der Wachstumsillusion” bringt es auf den Punkt. Es ist sicher keine nobelpreisverdächtige Erkenntnis, aber Kostenmanagement ist und bleibt in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes einer der zentralen Faktoren für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Dass die Spielstärke in dieser Disziplin jedoch sehr unterschiedlich verteilt ist, zeigt eine Analyse der Produktprofitabilität in unserer Branche. Laut der Studie liegt bspw. die Profitabilität von Kapitalkosten bei langfristigen Krediten im Schnitt bei 21 %. Interessant hierbei ist die Tatsache, dass die Champions League Teams einen Spitzenwert von 52 % erreichen, während die Abstiegskandidaten gerade einmal ein Prozent erzielen. Egal, ob nun Champions League oder Abstiegskandidat, in jedem Falle heißt es, smarte Kreditprozesse zu trainieren, um sich entweder an der Spitze zu etablieren, den Anschluss nicht zu verpassen oder den Abstieg zu vermeiden.

SEMINARTIPPS

Kreditprozesse SMART: Automatisierte Bilanzanalyse, 10.04.2019, Köln.

Digitales Kreditgeschäft, 11.04.2019, Köln.

Prozessprüfungen im Kreditgeschäft, 05.06.2019, Frankfurt/M.

Kreditprozesse: Schlanker • Kostengünstiger • Automatisiert, 06.06.2019, Frankfurt/M.

Datenrisiken im Kreditgeschäft, 06.06.2019, Düsseldorf.

Simpel

Simple Prozesse sind gute Prozesse. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Prozesse zu simplifizieren, wird sich die Arbeitsroutine verbessern. Dies wiederum hat in aller Regel eine höhere Geschwindigkeit und eine bessere Qualität zur Folge. Kurzum, die Effizienz wird profitieren. Durchforsten Sie Ihre Prozesse im Hinblick auf Komplexität, misten Sie diese mutig aus und trauen Sie sich Dinge aktiv zu vereinfachen.

Mehrwertorientiert

Jedem Handwerker ist bewusst, dass er nur für eine erbrachte Leistung eine Rechnung stellen kann. Stellen Sie sich deshalb bei jedem Prozessschritt die Frage, ob er extern fakturierbar wäre. Sollte dies nicht der Fall sein, bedarf es zumindest einer gesetzlichen/aufsichtsrechtlichen Notwendigkeit. Andernfalls stellen Sie die Frage nach der Daseinsberechtigung.

Agil

Um mit der aktuellen Veränderungsgeschwindigkeit Schritt zu halten, braucht es eine Organisation die proaktiv, beweglich und antizipativ agiert. Auch wenn Agilität aktuell eine vielleicht etwas überbewertete Modeerscheinung ist, so lohnt es sich doch, gewisse Fähigkeiten aus diesem Methodenkoffer anzutrainieren. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass Ihr Geschäftsmodell der Disruption zum Opfer fällt.

Ressourcenschonend

„Unsere Mitarbeiter sind unsere wertvollste Ressource”. So oder so ähnlich ist es in vielen Geschäftsberichten zu lesen. Im Kontext des Kostenmanagements wäre dieser Satz gedanklich zu ergänzen: „:.., aber auch die teuerste”. Konzentrieren Sie deshalb Ihr Humankapital auf Innovationen und Veränderung und entschlacken Sie vermeintlich triviale Arbeitsroutinen vom Faktor Mensch.

Technisiert

Die Digitalisierung kommt nicht, sie ist bereits mitten unter uns und entfaltet mit Vehemenz ihre Wirkung. Auch vermeintlich kleinere Häuser sollten die Chance nutzen, den technischen Nutzungsgrad ihrer Standardsoftware konsequent zu erhöhen und die Möglichkeiten von Robotics und Co. näher analysieren. Trauen Sie sich, denn Digitalisierung beißt nicht!


PRAXISTIPPS

  • Verändern Sie schon, oder werden Sie durch andere (zum Negativen) verändert? Lassen Sie zweiteres nicht zu und machen Sie sich auf den Weg, die kontinuierliche Verbesserung selbst zu suchen!
  • Wagen Sie Neues! Sei es eine neue Organisationsform, ein neues Produkt oder ein gänzlich verändertes Geschäftsmodell. Trauen Sie sich!
  • Halten Sie Maß! Nicht alle Mitarbeiter sind von Veränderungen so begeistert wie Sie und wollen „mitgenommen” werden. Verändern Sie deshalb lieber weniger Themen, aber dafür konsequent.


Beitragsnummer: 1163

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