Henning Riediger, Prüfungsleiter im Referat Bankgeschäftliche Prüfungen, Deutsche Bundesbank, Hannover[1].
I. Handlungsdruck im Geschäftsmodell – Hauptgründe für einen Neuproduktprozess
Der Druck ist seit Jahren da: das Niedrigzinsumfeld führt zu sinkenden Margen und schwächeren Ergebnisbeiträgen im zinstragenden Geschäft, welches immer noch die Hauptkomponente des klassischen deutschen Bank-Geschäftsmodells darstellt. Nun gibt es verschiedene Optionen auf diesen Impact des Geschäftsmodells zu reagieren: (1) Kosten senken, (2) Provisionserträge steigern und (3) alternative Erträge generieren.
Was sich in der Theorie und im Hörsaal gut anhört, ist in der Praxis harte und mühsame Arbeit. Denn der Verwaltungsaufwand ist träge und lässt sich nicht mit einem Fingerschnippen signifikant verändern. Ebenso ist die Erhöhung der Provisionen im Dienstleistungsgeschäft sensibel. Bleibt also die dritte Option „neues Land zu entdecken“. Auch diese Option ist zumeist keine kurzfristig erfolgversprechende Maßnahme, sondern hat eher strategischen Charakter. Damit die Unternehmung in der „neuen Bank“-Welt ebenso zum Erfolg wird, gibt es ein paar Überlegungen und Anforderungen, die zu berücksichtigen sind. Maßgeblich kann man dies auf drei Faustformeln verdichten:
- Das Produkt sowie den Markt kennen und (ganz wichtig!) verstehen,
- Chancen und Risiken bewerten können und
- sich das Investment leisten können.
II. Vorgaben aus den MaRisk
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Beitragsnummer: 16048