
Andreas Schmidt (Hrsg.): Hamburger Kommentar zum Insolvenzrecht – 9. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Hürth, 2022. 3.418 S., 199,00 €.
In der 9. Auflage des „Hamburger Kommentars zum Insolvenzrecht“ wurden sämtliche Neuerungen bis Sommer 2021 berücksichtigt. Alle einschlägigen Vorschriften und Änderungen wurden entsprechend gewürdigt, u. a. das Gesetz zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrechts (SanInsFoG), das Gesetz zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens im materiellen Insolvenz- und Insolvenzverfahrensrecht der InsO sowie in der InsVV, wie bspw. die Eigenverwaltung und der Eintritt der Insolvenzreife – Prognosezeitraum. Darüber hinaus gibt es eine Kurzkommentierung des COVInsAG, insbesondere zu entsprechenden Aspekten der Haftung. Der Bezug zum neuen und bislang größtenteils in der Praxis unberührten Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) wird ebenfalls behandelt.
Das sehr umfassende Werk bietet in seiner Fülle zahlreiche praktische Auslegungen. Gängige Problemstellungen rund um die Insolvenzordnung wurden hinreichend thematisiert.
Bei einzelnen wenigen, insbesondere „unberührten“ Themenstellungen, wie der Eigenverwaltung, ähnelt die Kommentierung einem Geschichtsbuch, welches die vollständige Historie hierzu erzählt. Wünschenswert wäre auch bei solch speziellen Themen das Aufzeigen von Knackpunkten, konkreter Probleme und relevanter Fragestellungen mit möglichst praxisorientierten Lösungsansätzen.
Die Kommentierung bietet ein umfangreiches Spektrum an notwendigem Fachwissen. Für juristisch versierte Leser und Fachexperten erleichtert die klare Struktur des Buches entlang der Paragraphen der Insolvenzordnung die Handhabung. Es ist ein informatives Nachschlagewerk für zahlreiche Rechtsfragen zur Insolvenz.
Kristin Viereck, Bereichsleiterin Kredit und Sanierung, Finanz Colloquium Heidelberg GmbH
Beitragsnummer: 20592