Thomas Maurer, Leiter Interne Revision, Münchner Bank eG
I. Einleitung
Die elementare Bedeutung eines funktionsfähigen Internen Kontrollsystems für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Kreditinstituts wird kaum noch jemand ernsthaft in Zweifel ziehen. Nicht nur die großen Ereignisse wie der Fall Wirecard oder der Cum-Ex-Skandal, sondern auch die vielen kleineren und teilweise auch größeren Schadensfälle, die in der Praxis leider immer wieder auftreten, haben nahezu flächendeckend zu einem Umdenken in den Führungsetagen der Banken geführt. Mittlerweile werden effiziente und wirksame Kontrollverfahren nicht mehr nur als Kosten- sondern auch als Erfolgsfaktor begriffen.
Allerdings stellt sich je nach Thema und Fachbereich die praktische Umsetzung teilweise nicht ganz einfach dar. Insbesondere in jenen Bereichen, in denen Spezialwissen zur Durchführung der Kontrollhandlungen benötigt wird, und das sind mittlerweile sehr Viele, ist es nicht immer einfach, entsprechende Kapazitäten vorzuhalten. Der viel diskutierte Fachkräftemangel, den alle Institute immer mehr zu spüren bekommen, macht die Sache nicht besser. Hierfür ist der Bereich der Gesamtbanksteuerung ein herausragendes Beispiel. Insbesondere in kleineren und mittelgroßen Instituten ist das Spezialwissen in diesem Bereich auf wenige, wenn nicht sogar eine einzige Person, konzentriert, so dass sich nahezu zwangsläufig ein Problem bei der Implementierung wirksamer Kontrollen ergibt. Verschärft wird das Ganze noch dadurch, dass für viele Kontrollhandlungen nicht nur fundierte Kenntnisse in der Banksteuerung erforderlich sind, auch fortgeschrittenes IT-Know-how ist beim Einsatz komplexer Rechenmodelle gefragt.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie es unter den gegebenen Rahmenbedingungen dennoch gelingen kann, ein erfolgreiches IKS aufzubauen. Im Folgenden werden einige Lösungsansätze vorgestellt.
II. Wesentliche aufsichtsrechtliche Vorgaben
1. KWG und MaRisk [...]
Beitragsnummer: 20598