Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School in Bochum
I. Einleitung
Banken bzw. die Geldinstitute sind für die Finanzierung von Immobilientransaktionen zuständig und damit auch Mittler zwischen Finanzmärkten und Immobilien-Investmentmärkten. Auf den Finanzmärkten entscheiden die Marktteilnehmer darüber, in welche Assets sie ihre finanziellen Mittel angelegen. Auf den Immobilien-Investmentmärkten werden Immobilien gekauft und verkauft. Banken finanzieren auf verschiedene Weise den Kauf von Immobilien bzw. Investments in Immobilien.
Bei Banken machen Immobilienkredite einen Großteil der gesamten Kreditvergabe aus und stellen oftmals eine tragende Säule des Geschäftsmodells dar. Insbesondere in den vergangenen Jahren gab es ein kräftiges Kreditwachstum und gleichzeitig starke Preisanstiege am Immobilienmarkt. Sinkende Immobilienpreise und somit zunehmende Kreditausfälle könnten das gesamte Finanzsystem empfindlich treffen.
Sowohl die Geschäftspotenziale für Finanzierungen als auch die Risikopotenziale ergeben sich durch die Entwicklung der Immobilien-Investmentmärkte. Fehler oder Fehleinschätzungen, die bei der Finanzierung von Immobilien gemacht werden, können häufig nicht mehr oder nur mit großem finanziellem Aufwand korrigiert werden. Daher ist es für Banken notwendig zu wissen, wie die Immobilien-Investmentmärkte sich entwickeln und welche Herausforderungen bestehen.
II. Immobilien-Investmentmarkt
1. Immobilienteilmärkte
Der Immobilien-Investmentmarkt ist der Markt, auf dem Immobilien gehandelt bzw. finanzielle Mittel in Immobilien angelegt werden. Anbieter und Nachfrager verkaufen und kaufen Immobilien und entsprechend ergeben sich der Kaufpreis bzw. die Rendite eines Immobilieninvestments.

Abb. 1: Immobilienmärkte; Quelle: eigene Darstellung
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Beitragsnummer: 21688