Katharina Braun, Vorstandsassistenz, Vorstandsstab, Nachhaltigkeitskoordinatorin & Gremienarbeit, VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau eG
I. Regulatorische Anforderungen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements
1. Transformationsprozess zur nachhaltigen Wirtschaft
Nachhaltigkeit mit ihren vielseitigen Facetten (ESG-Ansatz) wird u. a. eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sein. Neben den Umweltaspekten und der Begrenzung des Klimawandels werden auch die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte eine immer größere Rolle spielen und die Politik sowie die Gesellschaft auf eine immense Probe stellen. Es ist bereits heute eine wesentliche, komplexe Transformation der Wirtschaft erforderlich, um die notwendigen Entwicklungen zu erreichen und bspw. die Auswirkungen des Klimawandels auf ein verträgliches Niveau zu heben.
Um auch die Unternehmen in die Verantwortung zu bringen, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten konsequent nachhaltig auszurichten, wurden bereits einige Regelwerke sowohl auf europäischer als auch bundespolitischer Ebene verabschiedet. Sei es nun das Pariser Klimaübereinkommen, der European Green Deal mit seinem Ziel, die Europäische Union bis 2050 klimaneutral werden zu lassen, die Sustainable Development Goals, das Merkblatt der BaFin zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken oder jüngst die EU-Taxonomie-Verordnung als ein zentraler Baustein des European Green Deals, sie alle haben das Ziel, den Unternehmen Richtlinien an die Hand zu geben, um die erforderliche und nicht weniger komplexe Transformation der Wirtschaft voranzutreiben.
Aber auch das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Gesellschaft wächst, so dass Nachhaltigkeit ebenfalls zu einer der größten Chancen des 21. Jahrhunderts zählen kann. Immer mehr Kunden fordern eine Unternehmenspositionierung zur Nachhaltigkeit – im besten Falle mit Identifizierungspotenzial – und erwarten anspruchsvolle, nachhaltige Alternativen. Nachhaltigkeit kann daher viel mehr als Teil der Lösung, und nicht als Teil des Problems, gesehen werden. Sie gilt schon heute in einigen Unternehmen als wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie. Neben hohen Investitionen ermöglicht sie ebenso hohe Erträge, greift neue Geschäftsfelder auf und minimiert in vielen Bereichen die Risiken aus bisherigen Geschäftspraktiken. [...]
Beitragsnummer: 21757