Donnerstag, 13. Oktober 2022

Rezension: Gen Z – Für Entscheider:innen

Annahita Esmailzadeh/Yael Meier/Stephanie Birkner/Julius de Gruyter/Hauke Schwiezer/Jo Dietrich (Hrsg.): Gen Z – Für Entscheider:innen.
Campus Verlag, Frankfurt/New York. 2022. 192 S., 20 €.


Die demografische Entwicklung verdeutlicht es: der Anteil an Menschen im Alter von 20 bis 66 wird um bis zu 15 % sinken. Die Zahl der Menschen ab 67 dagegen um 22 % steigen. Nicht mehr die Talente bewerben sich bei den Unternehmen, sondern die Unternehmen bewerben sich bei den Talenten. 

Ein wichtiges Thema, mit dem sich Führungskräfte und Personaler auseinandersetzen sollten, wenn sie im Kampf um die immer kleiner werdende Gruppe von Nachwuchstalenten nicht als Verlierer dastehen wollen. 

Was eigentlich auf der Hand liegt: Die GenZ geht nicht online, sie lebt online. Darum erscheint ihr Bildung auch eher unsexy, denn hier gibt es noch einiges nachzuholen, passiert Bildung heutzutage doch noch überwiegend analog. Wer mit Insta und TikTok groß wird, dem kommen Bücher und 90er-Jahre-Powerpointfolien sicherlich wie Steinzeit vor. Ganz klare Signale auch für uns als Verlag und Seminaranbieter, die Zukunft im Fortbildungsbereich noch digitaler zu gestalten – wie wohl unsere Regulatorik-Streamingplattform „FCH BankFlix“ der Zukunft aussieht? Ich bin gespannt!

Auch die Aufgaben von Führungskräften wandeln sich. Die GenZ will keine „Bosse“, sondern authentische Befähiger, die eigentlich ständig wertschätzendes Feedback geben müssen. Offene und ehrliche Unternehmenskommunikation ist hier gefragt. Miteinander reden und nicht übereinander. 

Wir haben es aber nicht nur mit einer neuen Generation von Mitarbeitern zu tun, sondern auch mit einer neuen Generation einer anspruchsvollen Kundschaft, die hier heranwächst. Immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst. Mehr als 40 % der GenZ lassen sich schon heute bei Kaufentscheidungen von Influencer Marketing beeinflussen. Mit Metaverse werden Menschen zukünftig zudem nicht nur eine, sondern mehrere Identitäten haben – alles Herausforderungen, die es in Zukunft zu meistern gilt. 

Ergänzend dazu kann ich die Folge 49 des Podcasts „Lanz und Precht“ wärmstens empfehlen, in der die beiden über die „Jugend von heute“ diskutieren, was die GenZ ausmacht, worin ihre Vor- und Nachteile liegen und was konkret sie von den älteren Generationen unterscheidet. Spätestens danach gelangt man zu der Erkenntnis, dass es eine „Alter-Sack“-Aussage ist, die GenZ als weichgespült und verweichlicht zu bezeichnen und man sich solche Sprüche tunlichst verkneifen sollte, wenn man nicht als ebenso intolerant und wenig zukunftsoffen wahrgenommen werden will wie die eigene Oma. 

Auch wenn sich in dem Buch einiges wiederholt, eine ganz klare Leseempfehlung. 

Heidi Bois, Prokuristin, Bereichsleiterin Marketing & Vertrieb, Bereichsleiterin Zentrale Dienste, FCH Gruppe AG, Heidelberg


Beitragsnummer: 21803

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