
Michael Helfer, Geschäftsführer; FCH Consult GmbH
I. Einleitung
Am 23.01.2023 hat die BaFin die Fokusrisiken 2023 (bis 2021: „Aufsichtliche Schwerpunkte“) in einer 32-seitigen Broschüre veröffentlicht.[1] Der Beitrag setzt sich mit den für die Institute relevanten Themen auseinander und stellt das Vorgehen der Aufsicht dar.
In den „Risiken im Fokus der BaFin 2023“ stellt die BaFin nun zum zweiten Mal diejenigen Risiken zusammen, welche die Finanzstabilität oder die Integrität der Finanzmärkte in Deutschland am meisten gefährden können. Mit ihnen wird sich die Aufsicht in 2023 prioritär befassen. Aus dem Vorwort der Broschüre ist ferner ersichtlich, dass die BaFin dabei den Ansatz verfolgt: „Je größer das Risiko, desto mehr Zeit und Personal soll verwendet werden, um gegenzusteuern“.
Ferner will sie ihrem Prinzip treu bleiben und ihr Aufsichtshandeln und die ihm zugrundeliegenden Ziele möglichst transparent machen. Auf besondere Herausforderungen will die BaFin weiterhin, soweit erforderlich, mit angemessenen risikosensitiven Anpassungen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben reagieren. Die BaFin ist sich bewusst, dass nicht alle geschilderten Risikoszenarien eintreffen werden und zudem neue Risiken entstehen können. Die BaFin behält daher die Risikolage laufend im Blick, damit sie jederzeit ihrer Aufgabe nachkommen kann: für ein stabiles und widerstandsfähiges Finanzsystem zu sorgen.
Diese Grundsätze sind nachvollziehbar und insofern zu begrüßen.
II. Schwerpunkte der Aufsicht 2023
1. BaFin definiert sechs Hauptrisiken
Über alle Aufsichtsbereiche hinweg wurden die nachfolgenden sechs Hauptrisiken definiert (die nachfolgende Reihenfolge stellt – aus Sicht der BaFin – keine Priorisierung dar[2]): [...]
Beitragsnummer: 22044