Annika Eberwein,[1] Risikocontrollerin, Abteilung Controlling, Kasseler Sparkasse
I. Einleitende Worte
Im Zuge der Neukonzeption der Risikotragfähigkeit für LSI-Institute durch Veröffentlichung des BaFin-RTF-Leitfadens[2] aus dem Jahr 2018 existieren mit der ökonomischen als auch normativen Sicht aktuell zwei unterschiedliche Perspektiven, die im Rahmen der Banksteuerung gleichgewichtet quantifiziert und aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Vorgaben des neuen BaFin-Leitfadens verlangen, dass die bisherige Methodenfreiheit im Rahmen des ICAAP durch eine ökonomische Perspektive mit einer barwertigen Modellierung und deren Ergänzung um eine normative Sichtweise (mehrjährige Kapitalplanung) abgelöst wird.[3]
Im Kontext einer veränderten Marktlage und gestiegenen Zinsen nach einer andauernden Niedrigzinsphase gewinnt die Validierung von ökonomischen Immobilienpreisrisiken sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Banksteuerungspraxis an Bedeutung.
Dieser Beitrag behandelt potenzielle Quantifizierungsansätze für wertorientierte Immobilienpreisrisiken und zeigt konkrete Handlungsimpulse für die von den Instituten durchzuführenden Validierungshandlungen für die Praxis auf. Nach Vorstellung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen in Kapitel II folgt in Kapitel III die Analyse von Risikoquantifizierungsansätzen für Immobilienpreisrisiken aus wertorientierter Sicht. Kapitel IV beschreibt anschließend praxisorientierte Validierungshandlungen der Institute und potenzielle Fallstricke. Mit Kapitel V wird schließlich ein Fazit inkl. eines zukunftsorientierten Ausblicks gezogen.
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Beitragsnummer: 22081