Montag, 5. August 2024

… Und der Enkeltrick funktioniert immer noch

Von der Kaffeefahrt zur Anrufstraftat – die Entwicklung des Phänomenfeldes „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“

Daniel Zimmermann, Kriminalhauptkommissar, Kriminalinspektion 3 - Wirtschaftskriminalität, Polizeipräsidium Heilbronn

I. Straftaten zum Nachteil älterer Menschen

Straftaten zum Nachteil älterer Menschen wie der Enkeltrick oder Schockanrufe sind ein weit verbreitetes Problem, mit welchem die komplette Gesellschaft wie auch natürlich die Banken (indirekt) immer wieder konfrontiert werden. Im folgenden Beitrag möchte ich Ihnen die Entstehung des Phänomens näherbringen, die aktuellen Abwandlungen sowie einen Einblick in die Psyche der Opfer geben, damit Sie und Ihre Mitarbeiter die vulnerabelste Gruppe in unserer Gesellschaft, nämlich die älteren Menschen, besser verstehen und auch schützen können. Die Maschen der Betrüger sind dabei perfide: falsche Enkel, falsche Liebhaber, falsche Polizisten – die Facetten und Geschichten, die hierbei verwendet werden, sind vielfältig. Und die professionellen Strukturen, die im Hintergrund die Strippen ziehen, sind nur sehr schwer zu fassen.

II. Entwicklung des Phänomens oder wie alles begann

Noch weit bevor es zu den heutigen Ausprägungen des Phänomens kam, in denen Täter und Opfer zumeist nur telefonisch Kontakt haben (neuerdings werden auch Kontaktplattformen und Messengerdienste verwendet, um in Kontakt zu treten), kam es zu gleich gelagerten Vorgehensweisen. Bereits nach dem zweiten Weltkrieg war ein ähnliches Phänomen weit verbreitet; damals wurden insbesondere ältere Heimatvertriebene von angeblichen Freunden aus der „alten Heimat“ aufgesucht und ausgenutzt. Oftmals hatten der oder die Täter vorher durch den Austausch mit Nachbarn Informationen über Herkunft und das frühere Leben der Opfer in Erfahrung bringen können, wodurch ihr Auftreten noch glaubhafter wurde. [...]
Beitragsnummer: 22656

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