Björn Seebach, Fachbereichsleiter Banksteuerung, IT & Stäbe, FCH AG
Die 17. Hamburger Bankenaufsicht-Tage boten erneut eine erstklassige Plattform für Fach- und Führungskräfte aus Banken, Aufsicht und Praxis, um sich über die aktuellen Herausforderungen und Trends der Bankenaufsicht zu informieren und auszutauschen. Das historische Ambiente des ehemaligen Hauptzollamts in Hamburg schuf dabei den perfekten Rahmen für tiefgehende Diskussionen, praxisorientierte Vorträge und inspirierendes Networking.
Die Fachtagung hat sich inzwischen für viele Teilnehmer und Referenten als eine DER Netzwerk-Veranstaltungen in der Kreditwirtschaft etabliert. Ein großes HALLO für zahlreiche Vorstandsmitglieder sowie eine Vielzahl interessierter Führungskräfte, die wiederholt gerne nach Hamburg kommen.
Während der diesjährigen Premium-Tagung gab es zahlreiche topaktuelle aufsichtsrechtliche und für die Bankpraxis sehr relevante Umsetzungsthemen, mit denen sich die Banken aktuell sowie in naher Zukunft auseinandersetzen müssen.
Eröffnet und moderiert wurde die Tagung von Christina Schöning, FCH AG und Prof. Dr. Svend Reuse, Vorstand der Kreissparkasse Düsseldorf.
Spannende Einblicke und Aha-Erlebnisse
Markus Hofer von der BaFin und Prof. Dr. Svend Reuse starteten mit einem umfassenden Überblick über die neuen Anforderungen an Zinsänderungs- und Kreditspreadrisiken im Rahmen der 8. MaRisk-Novelle. Besonders der verstärkte Einsatz der Verweistechnik und die Auswirkungen des Proportionalitätsprinzips auf kleinere Institute sorgten für spannende Diskussionen.
Prof. Dr. Stefan Zeranski und Christian Schnabel beleuchteten im Anschluss die Fit & Proper-Vorgaben für Geschäftsleiter, die durch SREP, CRR III und CRD VI deutlich verschärft wurden. Ihre Einblicke in die Anforderungen an die Personaleignung und die Gesamteignung des Vorstandsgremiums boten wertvolle Impulse für den Umgang mit den neuen Prüfungsanforderungen.
Am Nachmittag stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt: Prof. Dr. Thomas Dietz von der Deutschen Bundesbank Berlin erläuterte, wie ESG-Risiken in die MaRisk 8.0 integriert werden und welche regulatorischen Erwartungen an Banken gestellt werden. Seine Erläuterungen zu neuen Eigenmittelanforderungen und offenen Regelungslücken waren hochrelevant für die anwesenden Fach- und Führungskräfte.
Matthias Peil von der der Kreissparkasse Gelnhausen beleuchtete anschließend in seinem Vortrag die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit Immobilienrisiken. Von Preisrückgängen über stockendes Neugeschäft bis hin zu ersten materialisierten Risiken zeigte er auf, wie diese Entwicklungen die Ertragslage belasten und welche Maßnahmen durch die neuen Anforderungen des BTO 3 der MaRisk erforderlich werden. Besonders die Auswirkungen von ESG-Faktoren auf Immobilienportfolios und die Einbindung veränderter Marktparameter ins Risikomanagement stießen auf großes Interesse bei den Teilnehmern.
Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Tobias Schrödel, der mit seiner humorvollen und gleichzeitig aufrüttelnden Live-Hacking-Show eindrucksvoll demonstrierte, wie einfach es Cyberkriminellen gelingt, Schwachstellen in IT-Systemen auszunutzen. Die Mischung aus Unterhaltung und ernsthaften Einblicken sorgte für viele Aha-Momente und praktische Impulse, wie Banken ihre IT-Sicherheit stärken können.
Der erste Tag fand seinen Abschluss in einer stilvollen Abendveranstaltung in „Hensslers Küche“. Beim Show-Cooking und einem exquisiten Buffet nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und die Eindrücke des Tages in entspannter Atmosphäre zu vertiefen.
Cybersicherheit und Strategieanpassung
Mit einem wegweisenden Vortrag von Karlheinz Walch von der Deutschen Bundesbank wurden die Teilnehmer am zweiten Tag gleich mit wichtigen Informationen versorgt. Unter dem Titel „Bundesbank dreht an der Risikoschraube“ präsentierte er das neue Risikotoleranzrahmenwerk (RiToF) und erklärte, wie künftig Institute mit hohem Risiko gezielter überwacht werden. Seine Einblicke in neue Methoden der Risikokategorisierung und deren Auswirkungen auf die Prüfungsintensität stießen auf großes Interesse.
Im Anschluss zeigten Dr. Patrick Grete und Susanne Kufeld, wie Banken durch die Stärkung ihrer Cyber-Resilienz die Anforderungen der Aufsicht erfüllen können. Die Best-Practices und Lösungsstrategien, die sie vorstellten, verdeutlichten, dass Cybersicherheit nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Herausforderung ist, die auf Vorstandsebene adressiert werden muss.
Zum Abschluss beleuchtete Clemens Dargel von der Deutschen Bundesbank die Anpassung von Geschäfts- und Risikostrategien an gestiegene Zinsen und regulatorische Neuregelungen. Besonders der Umgang mit ESG-Risiken und die Überprüfung der Risikotragfähigkeit anhand geeigneter Indikatoren wurden von den Teilnehmern als äußerst praxisrelevant wahrgenommen.
Erstmals konnten wir auch mit Mario Thiel von der Saale-Sparkasse einen besonders treuen Teilnehmer und Netzwerker auszeichnen. Herr Thiel war bisher bei allen 17 Bankenaufsicht-Tagen und Marcus Michel, Vorstand FCH AG, ließ es sich nicht nehmen, ihm dafür besonders zu danken. Der überreichte Kompass steht für die Orientierung in den regulatorischen Entwicklungen, die wir gerade auch in Hamburg allen Teilnehmern bieten wollen.
Save the Date: 18. Hamburger Bankenaufsicht-Tage
Die Veranstaltung war nicht nur fachlich hochkarätig, sondern auch ein Networking-Erlebnis, das noch lange nachwirkt. Freuen Sie sich schon jetzt auf die 18. Hamburger Bankenaufsicht-Tage, die am 03. und 04. November 2025 erneut im ehemaligen Hauptzollamt in Hamburg stattfinden werden.
Erfreulicherweise haben sich bereits die ersten Teilnehmer für nächstes Jahr angemeldet. Sichern auch Sie sich Ihren Platz im ehemaligen Hauptzollamt Hamburg, einem imposanten Backsteingebäude direkt am Zollkanal in der Speicherstadt gelegen. Für unser abendliches Networking haben wir Ihnen auch wieder ein besonderes Highlight gesichert. Zur Anmeldemöglichkeit geht es hier: https://fch-gruppe.de/Seminar/18-hamburger-bankenaufsicht-tage-2025
Werden auch Sie Teil einer energiegeladenen Gruppe von Führungskräften und überzeugen sich selbst von dieser ganz besonderen Eigendynamik, bei der die Menschen gute Gespräche miteinander führen. Bis zum nächsten Jahr sagen wir erst mal „Tschüss“, das heißt in Hamburg „Auf Wiedersehen!“
Ein besonderer Dank gilt auch den Partnern und Ausstellern parcIT GmbH, Experdoo und der Markku Lindstedt Unternehmensberatung.
Wir empfehlen Ihnen, sich frühzeitig einen Platz zu sichern. Seien Sie dabei, wenn auch im nächsten Jahr aktuelle Themen und Herausforderungen der Bankenaufsicht im Fokus stehen!
Beitragsnummer: 22796