Mittwoch, 9. April 2025

Rezension: Insolvenzrecht in der Bankpraxis

10. Auflage


Obermüller (Hrsg.): Insolvenzrecht in der Bankpraxis. Dr. Otto Schmidt KG, Köln, 10. Aufl. 2023. 2.229 S., 209 €.


Das nunmehr bereits in der 10. Auflage erschienene, auf zwischenzeitlich 2.229 Seiten angewachsene Standardwerk hat nichts von seiner Bedeutung für die tägliche Bankpraxis eingebüßt. Im Gegenteil! Seit der Vorauflage sind sieben Jahre vergangen, in denen sich insbesondere rund um das Insolvenz- und Sanierungsrecht etliche Neuerungen ergeben haben, die von hoher Praxisrelevanz sind. Beispielhaft sind dabei das Gesetz zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens, das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG), das Sanierungs- und insolvenzrechtliche Krisenfolgenabmilderungsgesetz (SanInsKG), das Sanierungsrechtsfortentwicklungsgesetz (SanInsFoG), das Pfändungsschutzkonto-Fortentwicklungsgesetz (PKoFoG) und last but not least die geänderte Rechtsprechung zur Insolvenzanfechtung zu nennen.

Das Buch behält seinen systematischen Aufbau auch in der neuen Auflage bei, wobei der Fokus auf die praxisrelevanten Themen der Auswirkungen der Kundeninsolvenz auf „Geschäftsverbindung und Kontobeziehung“, „Zahlungsverkehr in den verschiedenen Stadien der Insolvenz“, „Akkreditiv- und Dokumentengeschäft“, „Kreditgeschäft“, „Kreditsicherheiten“, „Leasing, Factoring und Forfaitierung“ und „Kapitalmarktgeschäfte“ gelegt wird.

Für den Bankpraktiker ist dieser systematische Aufbau von unschätzbarem Wert, erlaubt es ihm doch, die für ihn relevante Thematik schnell aufzufinden und weiterführenden praktischen Hinweisen und, wenn notwendig, auch vertiefender Rechtsprechung nachzugehen, die sich seit der Vorauflage noch einmal um ca. 750 neue Entscheidungen erweitert hat.

Von großem praktischem Nutzen sind auch die vielen Vertragsmustertexte, die sogar elektronisch mit Hilfe eines beigefügten Zugangscodes bearbeitet werden können. In der elektronischen Buchform kann der Leser zur Vertiefung vieler Themen die in der Datenbank enthaltene Rechtsprechung recherchieren. Auch diese Aspekte sind weitere Argumente zur Anschaffung dieses bewährten Standardwerkes der insolvenzrechtlichen Bankpraxis.

Für alle, die sich mit Themen an der „Schnittstelle von Bank- und Insolvenzrecht“ auseinandersetzen müssen, liefert das Handbuch neben dem notwendigen rechtlichen Spezialwissen auch eine Vielzahl praktischer Hinweise und Anregungen. Dem gesamten Werk ist sein enormer Praxisbezug anzumerken, der den Lesern zugutekommt.

Das Fazit kann daher nur lauten: Der Obermüller gehört in jedes Regal von Bankmitarbeitern, die sich mit dieser Materie des Bank- und Insolvenzrechts in der täglichen Praxis auseinandersetzen müssen. Gleiches gilt aber auch für alle Insolvenzverwalter.


Klaus Bales, Rechtsanwalt, ehem. Vertreter des Vorstandes der Sparkasse Rhein-Nahe, anwaltlicher Interessenvertreter für Banken, Sparkassen und sonstige Gläubiger. Tätigkeitsschwerpunkte Bank-/Kreditsicherungs-/Insolvenz-/Sanierungs- und Zwangsvollstreckungsrecht


Beitragsnummer: 22915

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