Freitag, 19. Juni 2020

Agile Transformation in der Banksteuerung

Teil 1/2: Charakterisierung von Problemen, Projektverständnis in der Banksteuerung und Wege in die agile Banksteuerung

Noel Opala, M. Sc., Doktorand an der Masaryk University, Faculty of Economics and Administration, Department of Finance, Brünn, Tschechische Republik

Annika Fischer, M. Sc., Doktorandin an der Masaryk University, Faculty of Economics and Administration, Department of Finance, Brünn, Tschechische Republik

Spezialistin Risikocontrolling, comdirect bank AG[1]

 

I. Einleitung

Niedrigzinsumfrage, FinTechs, disruptive Innovationen, mehrdimensionale regulatorische Anforderungen, betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten... Die Liste von Stichwörtern, die die verschiedenen Herausforderungen der Bankenlandschaft umschreiben, gar definieren, lässt sich beliebig fortführen. Es ist jedoch allen gemein, dass sie die Bankenlandschaft verändern. Unabhängig von den sachlichen Herausforderungen ist die Ausgangslage im Sinne von komplexen Problemstellungen allen gemein – herausfordernd aufgrund der regulatorischen Notwendigkeit, Kosteneinsparungen, knappen Ressourcen, wenig Umsetzungszeit usw. Komplex aufgrund der Mehrdimensionalität bei bereichsübergreifenden Prozessen, der Ganzheitlichkeit der Veränderung, der notwendigen Lösung mit noch unbekannten Parametern oder auch der aufsichtlichen Anforderungen.

Der vorliegende Beitrag stellt verschiedene Methoden des agilen Arbeitens wie Scrum, Lean, Kanban usw. und deren Anwendungsmöglichkeiten in der Banksteuerung vor. Aufgrund der Vielzahl der Methoden und der Variationen erstreckt sich der vorliegende Beitrag – auch wenn beide Beiträge getrennt lesbar sind – auf zwei Hefte. Stehen in dem vorliegenden Beitrag einige Grundideen des agilen Arbeitens und einführende Techniken im Fokus, legt der anschließende Beitrag einen Fokus auf einzelne Methoden und die aufsichtlichen Anforderungen bei Einführung des agilen Arbeitens. 


II. „Das Problem“ oder „Warum agiles Arbeiten so interessant ist“

Beginnend mit den agilen Methoden ist es zunächst unerlässlich, die verschiedenen Problemarten zu verstehen. Erst wenn ein Verständnis von verschiedenen Problemkategorien vorherrscht und welche Problemlösungsstrategien aus diesen resultieren, ergibt sich ein Nutzenpotential agiler Methoden und deren Vorteile – auch für die Banksteuerung.

1. Problemdefinitionen

Im Grundverständnis kann das Problem, griechisch aus dem próblema, u. a. als „die gestellte Aufgabe“ verstanden werden[2]. Probleme stellen also Hindernisse oder Herausforderungen dar, die es zu lösen gilt, um in eine zufriedenstellende Soll-Situation zu gelangen. Dabei kann das Problem in verschiedene Merkmale[3], wie Lösbarkeit, Zerlegbarkeit, Verwandtheit, Lösungsaufwand und Subjektivität, aufgeteilt werden. Dabei ist den verschiedenen Dimensionen inhärent, dass diese nicht vollumfänglich bejaht werden müssen, um ein Problem zu charakterisieren[4]

Aus dem Wissensmanagement ergibt sich anhand des Cynefin-Frameworks eine weitere Kategorisierungsmöglichkeit. Dahingehend werden vier Problemkategorien unterschieden, die sich hinsichtlich der Ausprägung der Merkmale und hieraus hervorgehend auch in den Problemlösungsmechanismen unterscheiden[5]:  [...]
Beitragsnummer: 6819

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