Nachhaltigkeit/ESG in der Geschäftsmodellanalyse bewerten & überwachen

Erforderliche (Neu-)Bewertung des Geschäftsmodells durch nachhaltige Herausforderungen • Folgen von ESG-Risikotreibern auf Vermögens-, Finanz-, Ertragslage und Reputation

Im SREP nimmt die Bankenaufsicht eine Bewertung der Risikosituation der (LSI-)Institute vor. Dabei spielt die Geschäftsmodellanalyse eine wichtige Rolle und rückt in den Fokus regulatorischer Anforderungen, Aufsichtsgespräche und 44er Prüfungen. Außerdem hat inzwischen jedes Geschäftsmodell eine Vielzahl an geschäftspolitischen und aufsichtlichen Erwartungen an eine nachhaltige Finanzwirtschaft zu erfüllen. Deshalb sollten die Institute ihre ESG-Faktoren im Strategieprozess und Risikotreiber im Rahmen der Risikoinventur frühzeitig erfassen und bewerten und zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit mit ausreichend Risikodeckungspotenzial unterlegen. Daneben sind die ESG-Risiken in SWOT-Analysen des Geschäftsmodells unter Kosten-Nutzen-Aspekten in Bezug auf Wachstumschancen und organisatorisch-personelle Anpassungsmaßnahmen zu analysieren.

Seminarnummer: SE2311054 / 231154

Analyse des Geschäftsmodells unter Berücksichtigung von ESG-Risiken: Erwartungen der Aufsicht

  • EU-Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen sowie Europäischer Green Deal als Auslöser für Vorgaben: u.a. Taxonomie-VO • Green Bond Standard • ESG-Benchmarks • Offenlegung
  • EZB-Erwartung an Analyse des Geschäftsumfelds und der Geschäftsstrategie – Good-Practice-Erfahrungen
  • Ganzheitlicher Ansatz zur Würdigung physischer, Transitions- & anderer Umweltrisiken: Von der Prüfung der Geschäfts-/Risikostrategie über Eingliedern in die Geschäftsorganisation bis zum Risikomanagement
  • Zukunftsgerichtete Geschäftsmodell-Analyse als Voraussetzung für ökonomisch nachhaltige Strategien – fehlende Konsistenz zwischen dem langen ESG-Horizont und 3-5-jährigen strategischen Planungshorizont?
  • Green Asset Ratio und andere neue Kennzahlen zur Messung des Engagements der Institute, ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und der Pläne zur Risikoreduzierung in Bezug auf den Klimawandel
  • Auswirkungen von Nachhaltigkeit auf die Geschäftsmodelle der Kunden – Konsequenzen für Kreditinstitute
  • Auswirkungen der neuen 7. MaRisk-Novelle auf die Geschäftsmodellanalyse

(danach 15 min. Pause)

10:00 - 11:30 Uhr

Erforderliche (Neu-)Bewertung des Geschäftsmodells aufgrund nachhaltiger Herausforderungen

  • Nachhaltigkeit als wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells und dessen Risiken: ESG-Risiken als neuer Ausschnitt auf der Risikolandkarte • Verknüpfung von ESG-Risiken mit Risikoinventur und Risikoappetit
  • Konsistente Abstimmbarkeit mit strategischen Zielen, Beachtung von Steuerungsfähigkeit und Kapazitäten: u.a. kritische Bewertung der Annahmen • Realisierungsgrad der strategischen Ziele (z.B. CO2-Neutralität)
  • Risiko-Ertrags-Aspekte unter Beachtung von ESG-Risiken – Kundenerwartung, Produktnutzung, Rentabilität der Geschäftsfelder, Standorte, Wettbewerber und Regulatorik plausibel einschätzen
  • (Neu-)Bewertung der erwarteten Ertragslage (im Kapitalplanungsprozess) und des Handlungsbedarfs (z.B. verschärfte ESG-Auflagen) – Inwieweit reichen künftige Erträge unter Beachtung des Risikopotenzials aus?
  • Ertragsanalyse: Stabilität erwirtschafteter Erträge unter Beachtung von ESG-Klumpenrisiken • Bewertung wesentlicher Ertragstreiber • ESG-Reporting über aktuelle Risiko- und Ertragslage
  • Integration von ESG-Risiken in Risikotragfähigkeits-Analyse • Neubewertung des strategischen und des Geschäftsmodellrisikos • Interdependenzen mit klassischen Reputations- und neuen Greenwashing-Risiken

11:45 - 13:15 Uhr

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21.11.2023
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Prof. Dr. Dirk Heithecker
Fachreferent Risikomanagement, Risikotragfähigkeit und Nachhaltigkeit
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