Die Sicherstellung ordnungsgemäßer und risikoadäquater Prozesse bei der Hereinnahme, Erstbewertung, laufenden Überwachung und Neubewertung von Kreditsicherheiten gehört zu den zentralen Prüfungsfeldern der Kreditrevision. Dabei sind nicht nur die direkten nationalen bankaufsichtlichen Anforderungen (u. a. Sicherheitenkonzentration, Anrechnung) sondern insbesondere auch die neuen EBA-Leitlinien zur Kreditvergabe und -überwachung an die Bewertung von Sicherheiten zum Zeitpunkt der Kreditgewährung und die laufende Überwachung, die Vorgaben zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Sicherheiten wie auch zivil- und verbraucherkreditrechtliche Vorschriften zu berücksichtigen. Prüfungserfahrene Praktiker zeigen auf, welche Prüffelder und Prüfungsschwerpunkte gesetzt werden sollten und welche Handlungsempfehlungen sich hieraus ableiten lassen.
10:00 - 17:00 Uhr
Überblick über prüfungsrelevante bankaufsichtrechtlliche Vorgaben im Bereich der Kreditsicherheiten
- Zentrale Vorgaben aus CRR, MaRisk, PrüfbV, BelWertV, neue EBA-Vorgaben zur Kreditvergabe und – überwachung (EBA/GL/2020/06), EBA-Leitlinien zum Management von notleidenden und gestundeten Kreditengagements, EBA Q&As, WohnimmobiliendarlehensrisikoV, FinanzstabilitätsdatenerhebungsVO
- Kernvorgaben in MaRisk BTO 1 sowie prozessuale Vorgaben in anderen Modulen (Funktionstrennung Bewertungs- und Überprüfungsprozesse)
- Gesetzliche Belehrungspflichten und Widerrufsrechte (u.a. Wohnimmobilienkreditrichtlinie, Außergeschäftsraum) - Auswirkungen auf die Sicherheiten
- Vorhandensein & Qualität von Kontrollen als zentrales Beurteilungskriterium der SREP-Vorgaben
- Gutachten und Dokumentationserfordernisse
- Anrechnung von Kreditsicherheiten nach CRR
Prozessorientierte Prüfungsansätze für alle gängigen Sicherheitenarten in den Teilbereichen: Sicherheitenbestellung/-bewertung • Sicherheitenüberwachung/-überprüfung • Sicherheitenverwertung
- Problembereiche und häufige Fehlerquellen: u.a.
- Überprüfung des rechtlichen Bestand
- Durchsetzbarkeit und Werthaltigkeit von Sicherheiten
- Berücksichtigung wertbeeinflussender Faktoren
- Durchführung von Objektbesichtigungen, Vor-Ort-Prüfungen, Monitoring
- regelmäßige / anlassbezogene Überprüfung
- Plausibilisierung von externen Gutachten … - Häufig vernachlässigte Prüffelder: Prozess-Dokumentation, MaRisk Konzentrationsrisiken (Grundschulden)!
- Prozessorientierung vs. Einzelfallbetrachtung
- (Kredit)Prozesse, die Anlass für eine Sicherheitenprüfung sind/sein können (u.a. Kreditvergabe, Ratenaussetzung, Prolongation, Schuldhaftentlassung, Intensivbetreuung)
- Einzelfallprüfung – Renaissance in 44er-Prüfungen?
Aktuelle aufsichtsrechtliche Entwicklungen im Anweisungswesen vs. Umsetzung in der Praxis
- (institutsweite) Sicherheitenstrategie
- Sicherheitenkatalog Bestimmung akzeptierter bzw. bewertbarer Sicherheiten
- Regelungen 4 - Augen Prinzip: Erstellung von Sicherheitenverträgen, EDV-Erfassung
- Regelungen zu abteilungsübergreifenden Prozessen
- Grenzen der Anerkennung von computerunterstützten Bewertungstools zur Ermittlung eines Beleihungswerts.
- Praxiserfahrungen aus § 44 KWG-Prüfungen
Auswirkungen von prozessualen Mängeln im Kreditsicherheiten Management auf andere Prüfungsgebiete
- Kreditprozess: Kreditvergabe, Risikofrüherkennung, Risikovorsorge
- Risikomanagement: Risikokonzentrationen, Wertschwankungskonzept
- IKS zur Sicherstellung der betriebswirtschaftlich bedeutenden Anrechnung von Realkrediten und weiteren Kreditrisikominderungstechniken
- Überprüfung IKS anhand Soll-Schlüsselkontrollen sowohl für Neukreditvergabe-Prozesse als auch Prozesse der laufenden Überwachung
Aktuelle Prüfungsergebnisse, Prüfungsansätze und Handlungsempfehlungen
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