EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
dem 05.11.2024 haben viele von uns mit Spannung entgegengesehen: Wahltag in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es wurde ein knappes Rennen erwartet. Viele Fachleute befassten sich mit dem Gedankenspiel „Was wäre wenn?“. Auswirkungen auf die Wirtschaft und die europäische Sicherheit in Abhängigkeit des Wahlsiegers wurden verfasst und eifrig diskutiert. Die Anspannung stieg und stieg.
Dann kam er, der 05.11.2024. Das Wahlergebnis in den USA war für den einen oder anderen deutlicher als erwartet, vermutlich oftmals auch anders als erwartet. Die Talkrunden-Teilnehmer/-Teilnehmerinnen haben sich schon warmgelaufen und darauf gefreut, mit Blicken in die Kristallkugel mögliche Auswirkungen zu diskutieren.
Da stahl ihnen der Bundeskanzler mit der Entlassung des Finanzministers die Show. Das Ende der Koalition war damit unausweichlich, die Ampel-Regierung zerfiel inmitten des Wahlkampfgetöses in den USA. Eiligst wurde das Thema zum Hauptthema der Talkrunden. Die vorher auserkorenen USA-Experten mussten nun ihr Fachwissen in die Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse in Berlin einbringen.
Der 05.11.2024 hat also sein Versprechen im Sinne eines heißen politischen Abends mehr als eingelöst. Deutschland droht in dieser immer herausfordernder werdenden Zeit nun eine zusätzliche Belastung. Stillstand, was dringend benötigte Entscheidungen anbelangt. Weitere Unsicherheit, wie sich die politischen und damit auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln werden. Dies dürfte nicht gerade für Investitionen und wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland sorgen.
Einmal mehr wird die Ambiguitätstoleranz auf eine harte Probe gestellt.
Für Kreditinstitute bedeutet dies zunächst, dass sich viele Kreditnehmer weiterhin in rauer See befinden. Die Bereiche Intensivbetreuung, Sanierung und Abwicklung werden einen weiteren Anstieg an Fällen verzeichnen. Es wird anstrengend werden, Ausfälle zu vermeiden. Allerdings ist auch die Insolvenz von Kreditnehmern nicht das Ende. Auch hier lohnt es sich, Chancen zu suchen und zu ergreifen. Holen Sie sich Impulse aus unserem KreditPraktiker, um bestmögliche Lösungen zu finden.
Hermann Hesse soll hier nicht als „Mutmacher“ herhalten. Dennoch gilt es nun umso mehr, die Möglichkeiten der Veränderung als Chance zu begreifen. Ein Versinken im „Tal des Jammerns“ wird keine Probleme lösen. Aber anpacken, Ärmel hochkrempeln und Probleme angehen schon. Chancen gibt es genug. Und vielleicht auch die notwendige Aufbruchsstimmung nach gefühlt zu langer Zeit des Stillstands. Dieses Momentum gilt es zu nutzen.
In diesem Sinne: 2025 kann kommen – freuen wir uns darauf und werden noch aktiver!
Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen
Ihr Christoph Martinek, Abteilungsleiter Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz, FCH AG, Heidelberg